Informationsreise "Energieeffizientes Bauen" für japanische Multiplikatoren
im Rahmen der Exportinitiative Energieeffizienz des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie
Wie sieht energieeffizientes Bauen in der Praxis aus? Welche Erfolge gibt es in Deutschland? Welche Möglichkeiten gibt es, erneuerbare Energien in Gebäuden zu nutzen? Antworten auf diese Fragen erhielten 16 japanische Entscheidungsträger und Multiplikatoren im Herbst 2012. Fünf Tage lang reisten sie durch Deutschland, um sich über Theorie und Praxis des energieeffizienten Bauens zu informieren – und Anregungen für die Umsetzung im eigenen Land mitzunehmen. Die Veranstaltung wurde als Teil der Exportinitiative Energieeffizienz des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) von ECOS Consult durchgeführt.
Ein Jahr nach dem Erdbeben und der darauf folgenden Nuklearkatastrophe von 2011 in Fukushima war das Thema hochaktuell: Wie kann in Japan Energie noch effizienter genutzt und wie kann Energie eingespart werden? Grundlagen zu den gesetzlichen Rahmenbedingungen und der Entwicklung der Energiestandards im Gebäudebereich erhielten die Teilnehmer in der Fertighauswelt Köln. Hier erläuterten zudem drei Unternehmer die Dämmung mit Nachwachsenden Rohstoffen, die Fassaden- und Fensterabdichtung sowie das umweltfreundliche und effiziente Heizen mit Pelletkaminöfen.
Im Passivhausinstitut und beim Fraunhofer-Institut für Bauphysik erläuterten Referenten Details zu Dämmung, Belüftung und Raumklima sowie zu den Gebäudeenergiestandards in Deutschland. Es folgte der Besuch von Modellbeispielen für zukunftsweisendes energieeffizientes Bauen: Die Reiseteilnehmer besichtigte Fertighäuser, Passivhaussiedlungen und -gebäude in Stuttgart, Crailsheim und Heidelberg sowie das prämierte „Solar Decathlon“-Hauses in Frankfurt.
Die Informationsreise war für beide Seiten ein Gewinn: Die japanischen Teilnehmer erhielten einen umfassenden Einblick in den Stand der Technik energieeffizienten Bauens und die Politik zur Förderung erneuerbarer Energien in Deutschland. Die deutschen Forschungseinrichtungen und Unternehmen wiederum positionierten sich als Know-How- und Technologiepartner – und erhielten Kontakte in einen lukrativen, aber auch anspruchsvollen Wachstumsmarkt.